Im Rahmen eines Selbsthilfeprojektes schlossen sich 1991 dreizehn junge kinderreiche Familien zu einer Bauherrengesellschaft zusammen, um Wohnraum unter sozialen und ökologischen Aspekten zu schaffen. Die Gebäude der Siedlung wurden zwischen 1994 und 1996 zum großen Teil in Eigenleistung erbaut. Die Architekten haben die individuellen Bedürfnisse und Wohnwünsche mit den Familien diskutiert und dabei auch die jeweiligen handwerklichen Fähigkeiten der Bauwilligen berücksichtigt. So konnten bis auf wenige Ausnahmen die Arbeiten durch die Familien selbst realisiert werden. Alle Gebäude sind in Holz- und Lehmbauweise errichtet. Interessant ist, dass jedes Haus bis zum Anschluss an die öffentliche Kanalisation mit einer Komposttoilette ausgestattet war, in der die Fäkalien, Küchen- und Gartenabfälle in einem natürlichen Kompostierungsprozess zu Humuserde umgewandelt wurden. Für die Siedlung wurde ausserdem eine Pflanzenkläranlage zur Aufbereitung des Grauwassers gebaut, welche nun umgestaltet wird. Die positiven Erfahrungen der Bewohner des Landhofs haben zu einer größeren Aufgeschlossenheit der Bevölkerung der Gemeinde Schöneiche bei Berlin gegenüber der ökologischen Bauweise beigetragen. Im Rahmen des Tat-Orte Wettbewerbes 1997 und 2000 war das ökologische Landhofprojekt ein Auszeichnungskriterium.